4.Klinische Implikationen: Angst und Parentifizierung

Im Falle von häuslicher Gewalt versagen Eltern in ihrer biologisch angelegten Aufgabe, ihr Kind regulativ zu unterstützen, ihm emotionale Sicherheit zu geben und es zu schützen. Bindungstheoretisch interpretiert bedeutet dies, dass Kinder und Jugendliche in doppelter Hinsicht belastet bzw. sogar bedroht sind: Meist ist es der Vater, der gewalttätig ist und damit sein Kind emotional und körperlich bedroht. Und häufig kann der andere Elternteil, die Mutter, aufgrund ihrer eigenen Belastetheit ihr Kind nicht oder nur begrenzt vor Demütigungen oder gewalttätigen Ausbrüchen bewahren.