Lösungsvorschlag: Das Einfache zuerst

Die Beaufsichtigung des Babys durch eine erwachsene Person erscheint als ein praktisch lösbares Problem. Eine Lösung für die Gewalt in der Partnerschaft zu finden, erfordert längere Beratung. Dass die Mutter bereits bei dem scheinbar leicht lösbaren Problem, die Sichtweise der Beraterin in keiner Weise teilt, kann daher entmutigend wirken oder Ärger auslösen. In beiden Fällen eskaliert die Situation leicht in Richtung Ankündigung von Konsequenzen bzw. Drohen mit dem Jugendamt, was den Beratungsprozess in aller Regel beendet.

Welche Möglichkeiten hat die Beraterin, eine angemessene Beaufsichtigung des Babys zu fördern, wenn das Elternpaar ausgehen und Zeit miteinander verbringen will? Die Beraterin in unserem Beispiel verfolgt diese Frage nicht und begibt sich in die Eskalationsfalle.

Was würden Sie an Stelle der Beraterin in die Wege leiten wollen?

 Vorschläge für ein Vorgehen im Gespräch mit der Klientin:

  • „Gibt es in der Familie oder im Bekanntenkreis eine Person, die einspringen und das Baby hüten könnte?“„Haben Sie so etwas schon versucht? Hat es geklappt?“Wenn es nicht funktioniert hat: „Was ist der Grund, dass sich niemand als Babysitter gefunden hat?“„Was ist der Grund, dass diese Person dafür nicht mehr in Anspruch genommen wird?“

  • Falls es an den Kosten für einen Babysitter gescheitert ist, sollten Sie klären, ob es finanzielle Unterstützung dafür gibt und ob die Beratungsstelle Hilfen vermitteln kann.„Kosten für einen Babysitter können steuerlich abgesetzt werden. Ich werde bis zu unserem nächsten Treffen herausfinden, ob es weitere finanzielle Entlastung gibt.“