Die hier nur stark vereinfacht dargestellte soziale Entwicklung (für eine umfassendere Einführung s. a. Parke, Roisman & Rose, 2019) bildet den Hintergrund für Studien, die Auswirkungen miterlebter häuslicher Gewalt auf die soziale Entwicklung erforscht haben. Im Bereich der Bindungsbeziehungen hat bislang keine einzige Studie Vater-Kind Bindungsbeziehungen im Kontext häuslicher Gewalt untersucht (McIntosh et al., 2019). Sofern die häusliche Gewalt vom Vater ausgeht, können aber vermutlich Befunde zu misshandelnden Eltern herangezogen werden (Cyr et al., 2010). Diesen Befunden zufolge bauen Kinder kaum sichere Bindungen zu Personen auf, die sich gewalttätig und Angst auslösend verhalten. Inwieweit im Fall einer Verhaltensänderung des Vaters auch nach vormaliger Gewalt Chancen für den Aufbau positiver Bindungsbeziehungen bestehen, war noch kein Thema in der Forschung, sondern kann bislang in der Praxis nur von Fall zu Fall erprobt werden, da Kinder prinzipiell von mehreren positiven Bindungsbeziehungen profitieren (Dagan & Sagi-Schwartz, 2018).